Artikel aus dem Haller Kreisblatt, 11.1.2017. ISEK: Initiatoren fordern die Haller Bürger auf, sich am Stadtplanentwicklungskonzept zu beteiligen. Die Neutralität der Verwaltung in Sachen Bebauungsplan am Berufskolleg wird angezweifelt.
Stadtpark-Initiative kritisiert Bürgermeisterin
ISEK: Initiatoren fordern die Haller Bürger auf, sich am Stadtplanentwicklungskonzept zu beteiligen. Die Neutralität der Verwaltung in Sachen Bebauungsplan am Berufskolleg wird angezweifelt
Halle (ais). Das Ziel, eine grüne Oase im Zentrum der Stadt Halle zu schaffen, hat die Stadtparkinitiative noch längst nicht aufgegeben. Im Gegenteil. Ungeachtet der Tatsache, dass die Befürworter von Seiten der politischen Mehrheit im Rat deutliche Signale des Widerstands erhalten, kämpfen sie weiter und wollen jetzt im Rahmen der Aufstellung eines Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) erneut auf das Vorhaben aufmerksam machen. „Wir bitten alle Menschen in Halle, sich am Stadtentwicklungskonzept zu beteiligen und zur Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 19. Januar, um 19 Uhr in die Remise zu kommen“, sagt Hartmut Lüker.
Um möglichst viele Menschen zu mobilisieren, wollen die Stadtparkinitiatoren Einladungs-Postkarten mit dem Luftbild des potenziellen Stadtparkgeländes zwischen Berufskolleg und Bahnlinie in der Stadt verteilen. Gleichzeitig machen sie noch einmal ihren Standpunkt klar. „Wir hoffen, dass endlich Vernunft in Halle einkehrt. Wir wissen dass kurzfristig zahlreiche Wohnbauvorhaben begonnen werden. Insbesondere am Sandkamp nach dem Abriss der Wohnhäuser, am Postweg, nördlich des Schulzentrums Masch, zwischen Rosenstraße und Martin-Luther-Straße, zwischen Schloer- und Neulehenstraße sowie nach dem Autobahnlückenschluss an der Ortsdurchfahrt B68“, sagt Gisela Bültmann und fügt hinzu, die sollen erst einmal abgewickelt werden, bevor man die wertvolle Fläche am Berufskolleg mit Häusern, Straßen und Parkplätzen zubaue.
Ihr Mitstreiter Kai Thöne weist darauf hin, dass zwei kleine Friedhöfe im Zentrum als letztes Grün armselig sei und ergänzt, die Stadt habe in kurzer Zeit extrem viele Naturflächen verloren.
Haben das Vertrauen in eine neutrale Verwaltung verloren
Kritik üben die Stadtparkinitiatoren an Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann. Die hatte in einem Interview erklärt, einen Stadtpark nie befürworten zu wollen. Lüker: „Es ist ein ergebnisoffenes Bebauungsplanverfahren vereinbart und eingeleitet worden. Dabei wird ausdrücklich offengelassen, ob das Gelände nun für Bebauung oder einen Park genutzt werden soll. Mit ihrer Aussage aber beerdigt die Bürgermeisterin gerade diese Ergebnisoffenheit. Wir haben das Vertrauen in eine neutrale Verwaltung verloren.“
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Grüne Oase: Hartmut Lüker ( von links), Gisela Bültmann und Kai Thöne wollen auf dem Gelände im Hintergrund einen Stadtpark errichten. Mit Luftbild-Postkarten laden sie die Bürger ein, sich an den Planungen im Rahmen der Aufstellung eines Stadtentwicklungskonzepts zu beteiligen. Foto: Heiko Kaiser