Artikel aus dem Westfalen-Blatt, 31.08.2015. Mehr als 200 Gäste bei der offiziellen Eröffnung des Generationenparks.
Leute treffen und sich bewegen
Mehr als 200 Gäste bei der offiziellen Eröffnung des Generationenparks
Borgholzhausen (jog). »Wenn viele kompetente Leute zusammen arbeiten, dann kann nichts schiefgehen« widerlegte Bürgermeister Klemens Keller die Überlieferung der vielen Köche, die angeblich den Brei verderben. Der neue Generationenpark am Vogelgitter beweist das Gegenteil: wenn jeder das, was er am besten kann beisteuert, kann etwas Schönes und Sinnvolles entstehen.
Im Oktober 2010 hat die SPD mit einem Antrag im Stadtrat den Stein ins Rollen gebracht, die CDU schloss sich zwei Monate später an. Seitdem sei unter Federführung der Stadt Borgholzhausen mit Beteiligung vieler Sponsoren und Privatleute ein Ort entstanden, der das Miteinander fördere, alle Sinne anrege und zu Bewegung und Kommunikation ermuntere, sagte Keller bei der Eröffnungsrede.
Bewohner der Pflege- und Betreuungseinrichtung Haus Ravensberg haben sich auf Bänken im Schatten niedergelassen, während Kleinkinder im Sandkasten spielen. Jugendliche testen die Fitnessgeräte, ihre Omas und Opas probieren derweil die Baumelbank aus. Die Sonne sorgt mit spätsommerlichen Temperaturen für einen erhöhten Wohlfühlfaktor bei allen Beteiligten.
Zahlreiche Borgholzhausener Unternehmen haben mit Geld- oder Sachspenden das Projekt unterstützt, Mitglieder von Vereinen, Parteien und Kirchengemeinden ihre Ideen eingebracht und tatkräftig mit angepackt. Klaus Kersten kümmert sich beispielsweise um die Boulebahn. Zur Feier des Tages hat er mit Stefan Eisenhut einen echten Fachmann engagiert, der den Besuchern die Regeln erklärt und zum Mitspielen anregt.
Man wirft zunächst das »Schweinchen«, eine kleine Kunststoffkugel, und markiert damit das Ziel. Aus dem Abwurfkreis heraus muss jeder Spieler nun versuchen, seine Kugeln möglichst nah an der »Sau« zu platzieren oder gegnerische Kugeln weg zu schießen. Gewinner ist derjenige, dessen Spielgerät zum Schluss einer Runde am günstigsten liegt.
»Beim Boule entscheiden manchmal Millimeter«, sagt Eisenhut, der einige Jahre in Pium gelebt hat und kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften mit einem dritten Platz in der B‑Gruppe einen Achtungserfolg erzielen konnte.
Die Boulespieler, die sich immer donnerstags ab 16:30 Uhr hier treffen, wünschen sich noch eine Unterstellmöglichkeit und zwei Schatten spendende Bäume. Auch Wasserspiele und weitere Fitnessgeräte sind geplant. Klemens Keller ermuntert deswegen die Bürger, sich weiterhin zu engagieren und mit ihren Spenden oder Ideen den Park zu bereichern, denn »Arbeiten, Wohnen und Leben gehört zusammen«.
Auch Günter Schlömann hat sich unter die Gäste der Eröffnungszeremonie gemischt. Auf die Frage, ob denn nicht eine seiner charakteristischen Skulpturen hier gut aufgehoben wäre, kündigt er an, demnächst eine größere Arbeit, die früher auf dem Gelände der Grundschule gestanden habe, aufstellen zu wollen.
Offensichtlich wird der neue Park von allen Generationen in Pium gut angenommen und erfüllt damit seinen angestrebten Zweck. Nun muss er beweisen, dass er auch im ostwestfälischen Winter seinen Reiz behalten und seinen Charme versprühen kann.
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Bürgermeister Klemens Keller (links am Tisch stehend) konnte zahlreiche Besucher aller Generationen bei der Eröffnung der neuen Anlage am Vogelgitter begrüßen. Er lobte die Gemeinschaftsarbeit vieler Aktiver, die den Park entstehen ließen. Foto: Johannes Gerhards
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Linnea, Juliane und Vita probieren aus, was sich mit den neuen Fitnessgeräten alles anstellen lässt.
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Stefan Eisenhut, Trainer bei der SpVg Brackwede (im roten T‑Shirt), erläutert die Regeln und gibt wichtige Tipps zu Technik und Taktik.