Artikel aus dem Haller Kreisblatt, 30.1.2016. Neubau einer Tagesstätte: Die Stadtverwaltung erhöht den Druck und will die Pläne am Künsebecker Weg forcieren. Doch Teile der Politik beklagen, dass Alternativen gar nicht mehr in den Blick genommen werden.
Kita-Standortfrage sorgt für Zündstoff
Neubau einer Tagesstätte: Die Stadtverwaltung erhöht den Druck und will die Pläne am Künsebecker Weg forcieren. Doch Teile der Politik beklagen, dass Alternativen gar nicht mehr in den Blick genommen werden
Halle (maut). Erneut entspann sich eine Debatte über den Standort für die neue Kindertagesstätte. Der Zeitdruck bleibt hoch. Bauamtsleiter Jürgen Keil hatte die Ergebnisse einer Simulation präsentiert, wie eine Kita am Künsebecker Weg gegenüber dem Aldi — am Schul- und Sportzentrum Masch — sich auf den Verkehr auswirken würde.
Zugrunde lagen eine Verkehrszählung von 2014 und ein 20 prozentiger »Pufferaufschlag« des beauftragten Büros. „Die verkehrliche Situation könnte man in den Griff kriegen“, sagte Keil. Die Stadt setzt auf das Grundstück, weil es bereits in ihrem Besitz ist. Doch das ging den Grünen viel zu schnell: „Wo sind plötzlich die Alternativen hin, die das Planungsbüro vorgestellt hatte?“‚ monierte Jochen Stoppenbrink. Und Wolfgang Schulz (CDU) verwies auf das Problem der Schülerströme in dem Bereich. „Mit einer Kita wird es eng. Und der Künsebecker Weg bekommt bald doch noch viel mehr Verkehr.“ Der zuständige Fachbereichsleiter Hermann Bußmeyer machte Druck: „Uns fehlen 80 bis 90 Plätze — ohne Flüchtlingskinder.“ Der Träger VKM benötige jetzt bauliche Zusagen, damit der Investor loslegen könne. „Wir haben keine Zeit mehr“, so Bußmeyer. Diesem Druck wollte sich die Ausschussvorsitzende Ulrike Sommer indes nicht beugen:
„Wir brauchen eine vernünftige Vorbereitung.“ Am 25. Februar werde der Ausschuss das Thema als regulären Tagesordnungspunkt behandeln.
[BILD]
Hermann Bußmeyer