Artikel aus dem Haller Kreisblatt, 3.2.2016. Stadtplanung: Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht, der Kreis stuft die Pläne an der Masch als genehmigungsfähig ein — als Bauamtsleiter Jürgen Keil im letzten Augenblick für die Verlegung der Sportplätze in den Süden wirbt, um Bauland zu generieren. Der Reiz dieser Idee selbst wird auch von der Politik gesehen. Aber niemand will den SC länger hinhalten.
„Keine Zeit mehr verlieren: Wir sollten jetzt den Knoten für den SC Halle durchschlagen“
Stadtplanung: Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht, der Kreis stuft die Pläne an der Masch als genehmigungsfähig ein — als Bauamtsleiter Jürgen Keil im letzten Augenblick für die Verlegung der Sportplätze in den Süden wirbt, um Bauland zu generieren. Der Reiz dieser Idee selbst wird auch von der Politik gesehen. Aber niemand will den SC länger hinhalten
Halle (nic). Die UWG macht es kurz und knapp: „Die Pläne der Verwaltung sind sicher eine Überlegung wert. Aber die Politik ist jetzt einfach in der Pflicht, den SC Halle zu unterstützen. Und wenn der nördlich der Masch bauen will, dann werden wir grünes Licht geben“, erklärte Karl-Heinz Wöstmann gegenüber dem HK.
Auch Jochen Stoppenbrink (Grüne) findet die Idee, die Sportanlagen in den Süden der Masch zu verlegen, durchaus interessant: „Aber allein die Idee ist uns zu wenig. Um uns eine Meinung zu bilden, brauchen wir belastbare Aussagen: Wie könnte ein solches Projekt realisiert werden? Und vor allem in welchem Zeitraum?“ All diese Fragen müssten zeitnah sowohl mit der Politik als auch in Abstimmung mit dem SC Halle erörtert werden, denn nur dann könne man entscheiden, ob es sich bei der Idee auch um eine tatsächliche Alternative handelt. „Fakt ist, dass uns die Zeitschiene wichtiger ist als der Standort“, so der Fraktionssprecher. „Der Wunsch nach einem Vereinsheim darf jetzt nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden.“
Auch ein neues Vereinsheim südlich der Masch wäre für die Grünen deshalb denkbar — aber das müsste man in enger Absprache mit allen Beteiligten klären.
Ulrike Sommer (SPD), Vorsitzende im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung, sagt auch, dass sie die Idee einer Umstrukturierung der Masch gut fände. Theoretisch.
Schließlich zielte ja bereits der Antrag der SPD auf eine städtebauliche Betrachtung des gesamten Schul- und Sportgeländes an der Masch in diese Richtung. Auch sie sieht allerdings den Zeitfaktor als Problem:
„Keiner weiß, wie lange es dauern würde, bis diese Maßnahmen vollzogen wären.“ Wenn der SC Halle für die nächste Sitzung also eine Bauvoranfrage stellen sollte, würde die SPD-Fraktion diese deshalb „wohl wollend betrachten“.
Und die CDU? Hier findet Jan-Hendrik Schaefer deutliche Worte: „Die Idee mag ja einen gewissen Charme haben, aber genial ist etwas anderes und kurzfristig wäre es schon gar nicht hinzukriegen — und damit ist das Thema für uns vom Tisch. Der SC hat lange genug gewartet und sich klar positioniert:
Das neue Vereinsheim soll im Norden der Masch errichtet werden. Wir haben die Aussage vom Kreis, dass es hier genehmigungsfähig wäre. Und jede weitere Kompromisslösung wäre angesichts der Vorgeschichte einfach nicht mehr hinnehmbar. Deshalb sollten wir keine Zeit verlieren und jetzt den Knoten für den SC Halle durchschlagen.“
Das nächste Mal tagt der zuständige Ausschuss am Donnerstag, 25. Februar. Im Haushalt für 2016 stehen 300 000 Euro an Zuschüssen, in den Haushaltsreden wurde ein Baubeginn 2016 gefordert.
[BILD] J. Stoppenbrink
[BILD] K.-H. Wöstmann
[BILD] U. Sommer
[BILD] J.-H. Schaefer