»Kein Selbst­be­die­nungs­la­den«

Arti­kel aus dem West­fa­len-Blatt, 11.4.2016. Beim SPD-Orts­ver­ein geht es auch um das Grund­ver­ständ­nis von Demokratie.

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»Kein Selbst­be­die­nungs­la­den«

Beim SPD-Orts­ver­ein geht es auch um das Grund­ver­ständ­nis von Demokratie

Hal­le (el). »Wir haben ein Zei­chen der Geschlos­sen­heit gezeigt.« Mit die­sem Kom­men­tar bedank­te sich die SPD-Orts­ver­eins­vor­sit­zen­de Ulri­ke Som­mer für das Ver­trau­en der Genos­sen. Sie hat­ten bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung den gesam­ten Vor­stand wie­der gewählt.

Zwi­schen Ermu­ti­gung, Kri­tik und vie­len offe­nen Fra­gen zur poli­ti­schen Hal­tung beweg­te sich der Rück­blick von Ulri­ke Som­mer. So zähl­te sie zunächst mit dem Auf­ruf »Wir brau­chen uns nicht ver­ste­cken« die Erfol­ge der Par­tei auf.

Die­se gin­gen aller­dings im Kor­sett der Gro­ßen Koali­ti­on oft genug unter. Sozia­le Pro­jek­te wür­den als selbst­ver­ständ­lich hin­ge­nom­men, sag­te Ulri­ke Som­mer. »Aber solan­ge wir unse­re Wer­te und die sozia­le Gerech­tig­keit nicht ver­ges­sen, soll­ten wir uns nicht ban­ge machen las­sen. Unse­re Par­tei hat eine so lan­ge Geschich­te, in der wir schon öfter Tief­punk­te durch­schrit­ten haben«, mun­ter­te sie die Anwe­sen­den auf.

Gera­de in den Orts­ver­ei­nen gehe es um das Grund­sätz­li­che und damit um die Rück­be­sin­nung auf die Ehr­lich­keit. Auf der kom­mu­na­len Ebe­ne sei auch die Nähe zum Bür­ger beson­ders wich­tig. Die Hal­ler SPD sei in die­ser Hin­sicht mit den Aktio­nen »Komm mit, rede mit«, dem »Roten Grill« auf dem Ron­chin­platz, dem »Ehren­amts­preis« und der Bro­schü­re »Stadt­ge­spräch« gut auf­ge­stellt. »Aller­dings soll­ten wir den Men­schen auch bewusst machen, dass in einer reprä­sen­ta­ti­ven Demo­kra­tie wie der unse­ren die Bür­ger­be­tei­li­gung kein Selbst­be­die­nungs­la­den ist«, mein­te Ulri­ke Som­mer. Am Ende ent­schei­de der gewähl­te Reprä­sen­tant, nicht jeder ein­zel­ne Mensch. »Wem das nicht passt, der soll sich enga­gie­ren und wäh­len las­sen«, sag­te die Vorsitzende.

Sie selbst wur­de dar­auf­hin mit 20 von 20 Stim­men in ihrem Amt bestä­tigt und bekräf­tig­te, sie wer­de mit Ver­gnü­gen und vol­ler Über­zeu­gung wei­ter Poli­tik machen. Eben­so erging es den übri­gen Mit­glie­dern des Vor­stan­des: Hans-Her­mann Bemmer­bach und Hei­ke Tesche blie­ben stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de und Micha­el Kuhn Kas­sie­rer. Can Cakir, Wer­ner Böhm, Wolf­gang Böl­ling, Wil­fried Busch­haupt, Karin Otte, Micha­el Mül­ler, Anne Boden­b­rock-Wes­sel­mann und Anke Ruprecht wur­den als Bei­sit­zer wie­der gewählt und hiel­ten zudem den Platz von Sil­ke Schä­fer frei, die der­zeit als Bei­sit­ze­rin pausiert.

Gemein­sam dis­ku­tier­ten die Genos­sen dann ver­schie­de­ne poli­ti­sche Skan­da­le auf regio­na­ler Ebe­ne, wie den jüngs­ten Streit über das Jugend­amt, den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Wolf­gang Böl­ling zuvor in einem Refe­rat zusam­men gefasst hatte.

Auf Lan­des­ebe­ne bekann­te man sich zu den Ver­tre­tern Elvan Kork­maz und Georg Fort­mei­er. Und in Sachen Bun­des­po­li­tik ging es vor allem um das all­ge­mei­ne Ver­ständ­nis poli­ti­scher Moral. Ihre ver­dien­ten und lang­jäh­ri­gen Mit­glie­der wird die SPD am 13. Mai im Ger­ry-Weber-Land­ho­tel auszeichnen.

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Die Wie­der­wahl des Vor­stands setzt ein Zei­chen (von links): Wolf­gang Böl­ling, Wer­ner Böhm, Heinz Her­mann Rem­mer­bach, Anne Roden­b­rock-Wes­sel­mann, Ulri­ke Som­mer, Wil­fried Rusch­haupt, Karin Otte, Micha­el Mül­ler, Anke Ruprecht und Micha­el Kuhn blei­ben an der Spit­ze des SPD-Orts­ver­eins. Foto: Loose

 

Kom­men­tar der Stadt­par­kin­itia­ti­ve zum »Selbst­be­die­nungs­la­den«:

Sie­he: Manch­mal erkennt man sich, ohne beim Namen genannt zu werden.