ISEK — Integriertes Stadtentwicklungskonzept für Halle
Am 21. Oktober 2015 hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Halle auf Vorschlag der Verwaltung die Aufstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für Halle beschlossen.
Was der wohl kingende Name verspricht, gibt nicht das wieder, was die Verwaltung darunter versteht. Auf Nachfrage der Stadtparkinitiative und der Antwort darauf, ist die Absicht der Verwaltung deutlich heraus zu lesen. Letzte Zweifel wurden auf der Sitzung des Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss, 21.4.2016, von Bauamtsleiter Jürgen Keil ausgeräumt.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept soll laut Verwaltung lediglich der Abschöpfung von Fördermitteln für die Umgestaltung entlang der Langen Straße (B68) im Kernbereich der Stadt Halle dienen.
Die Stadtparkinitiative hat, im eigenen Interesse, eine weitreichendere Sicht auf den Begriff eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes.
So geht es für uns um eine Bestandsaufnahme der vielfältigen raumplanerischen Aspekte für ganz Halle (ohne Ortsteile), und um die Entwicklung eines, unter Bürgerbeteiligung entstehenden, Konzeptes für eine lebenswerte Stadt Halle auch in der Zukunft.
Der von der Verwaltung vorangetriebene Weg, nämlich Stückelung der Industrie- und Wohnungsbauvorhaben in kleine Planungs-Häppchen, und deren umgehende Realisierung, kann keine Stadt mit Zukunft für ihre Bürger bauen.
Warum will die Stadtparkinitiative ISEK?
Die Stadtparkinitiative will ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept, weil wir darin die beste Chance sehen unser Ziel zu erreichen: Die Entwicklung des Geländes zwischen Berufskolleg und Bahnlinie zu einem Stadtpark.
Falls nämlich eine ehrliche und umfassende Betrachtung der Stadtentwicklung durch ein Verfahren wie im ISEK stattfindet, wird sich unter Beteiligung der Bürgermeinung schnell heraus kristallisieren, dass die letzte größere Grünfläche in der Innenstadt viel zu wertvoll ist, um sie ebenfalls zu versiegeln.
Die Vorstellung der Entwürfe für eine mehrgeschossige Bebauung auf der Sitzung des Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss, am 21.4.2016, hat deutlich gezeigt welche Pläne die Verwaltung hier hat: 30 bis 60 Wohneinheiten sollen in einem hochwertigen Baustil entstehen. Die stets wiederholten Argumente für Bürgerbeteiligung, für Flüchtlinge zu bauen, oder bezahlbaren Wohnraum zu schaffen sind von den Beführwortern der Bebauungspläne nur vorgeschoben. Flüchtlingsheime werden in Blitzmanier am Rand der Stadt gebaut. Sportstätten1 werden an den Rand verlagert um Wohnbebauung Platz zu machen. Grundstücke2 in der Innenstadt werden umgelegt und neu zugeschnitten, um die Stadt zu verdichten. So darf es nach unserer Meinung nicht weiter gehen.
Auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am 7.12.2016 wurden die Pläne zum ISEK / IKEK von den Planern Schulten Stadt- und Raumentwicklung konkretisiert.
Zeitlicher Horizont für die Stadtplanung sollen mit ISEK / IKEK 15 (fünfzehn) Jahre sein. Das heißt, wer sich daran nicht beteiligt, ist abgehängt.
Im vorgestellten Entwurf tauchen die, für uns so wichtigen, Stichworte, wie Stadtgrün, Erholung und Lebenqualität erst gar nicht auf.
Als erster öffentlicher Termin wurde der 19. Januar 2017, 19:00 Uhr, in der Remise angegeben. Kommen Sie bitte dort hin!
Siehe auch: Sportflächen als Bauland. ↩
Siehe auch: Leserbrief: „Werden nun einzelne Gärten geplündert?“ ↩