Die Bür­ger haben ihren Park mitgestaltet

Arti­kel aus dem West­fa­len-Blatt, 30.06.2015. Jür­gen Eden­feld stellt sein Werk beim »Tag der Archi­tek­tur« vor.

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Die Bür­ger haben ihren Park mitgestaltet

Jür­gen Eden­feld stellt sein Werk beim »Tag der Archi­tek­tur« vor

Stein­ha­gen (el). Der neue Bür­ger­park wird eif­rig genutzt zum Spie­len, Pick­ni­cken, Spa­zie­ren und Aus­ru­hen. Grund genug, ihn beim »Tag der Archi­tek­tur« noch ein­mal vor­zu­stel­len. Zudem war das Pas­siv­haus in einer alten Scheu­ne des Güters­lo­her Archi­tek­ten Tho­mas Spoo­ren auf Jückem­öl­lers Hof zu sehen.

Da war frü­her ein See und viel Grün drum­her­um — ein weit­ge­hend unbe­geh­ba­res und unbe­nutz­tes Are­al in der Mit­te Steinhagens.
Land­schafts­ar­chi­tekt Jür­gen Eden­feld aus Riet­berg soll­te dar­aus einen Park machen. »Als Grund­la­ge dien­te das Kon­zept, einen inten­siv gestal­te­ten Mit­tel­teil und eher natur­na­he Rand­be­rei­che zu schaf­fen«, so Eden­feld am Sonntag.

Nach und nach nahm das ins­ge­samt 40 000 Qua­drat­me­ter gro­ße Gelän­de Form an. Im Mit­tel­punkt liegt noch immer der klei­ne See, aus des­sen Mit­te eine Fon­tä­ne spru­delt. Die­se war ein Bür­ger­wunsch, genau­so wie der freie Zugang zum Was­ser, den Jür­gen Eden­feld gleich mehr­fach umsetz­te. So schuf er einen klei­nen Strand am Band der zen­tra­len gro­ßen Lie­ge­wie­se und einen Bach­lauf, der im Bereich des natur­nah gestal­te­ten Aben­teu­er­spiel­plat­zes von Kin­dern zum Mat­schen und Bau­en genutzt wer­den kann.

»Aller­dings bekom­me ich immer wie­der Beschwer­den vom Bau­hof, weil klei­ne Däm­me den Abfluss des Was­sers zu stark ver­lang­sa­men«, sag­te der Land­schafts­ar­chi­tekt, der schon bei der Lan­des­gar­ten­schau 2008 in Riet­berg mit­wirk­te. Doch die Stein­wäl­le sind nicht sein Werk, son­dern das der Kin­der, die hier ihrer krea­ti­ven Ener­gie frei­en Lauf lassen.

Sie bau­en auch Bur­gen in den Sand und düsen mit Bol­lern über die Wege, wäh­rend die Eltern auf dem Rasen, den Sitz­stei­nen aus Beton und den vie­len Bän­ken ent­span­nen. »Die Bän­ke gehör­ten auch zu den Bür­ger­wün­schen, genau­so wie Viel Licht durch offe­ne Sicht­be­zie­hun­gen und Later­nen«, sag­te Jür­gen Eden­feld. Gera­de im Span­nungs­bo­gen zwi­schen den kon­tras­tie­ren­den natur­na­hen und stark gestal­te­ten Area­len, muss­te er auf das rich­ti­ge Maß achten.

So durch­brach er im fast wild anmu­ten­den Wäld­chen die grü­nen Schat­ten mit einem Frei­sitz über dem Was­ser. »Bür­gern ist nun auf­ge­fal­len, dass man von dort eine wun­der­ba­re Sicht auf den Kirch­turm hat, wenn die Bäu­me kahl sind. Viel­leicht wird also noch ein­mal die Säge ange­setzt«, so Eden­feld. Nach­dem der Park nach fünf­mo­na­ti­ger Bau­zeit im Mai fer­tig gestellt wur­de, bleibt er noch für ein wei­te­res Jahr ver­ant­wort­lich für die sich ent­wi­ckeln­den Grün­flä­chen und deren Nut­zung. So wur­den schon zusätz­li­che Abfall­ei­mer und Hun­de­toi­let­ten angefragt.

Die Beso­nanz ist ins­ge­samt posi­tiv. Vie­len Spa­zier­gän­gern fiel erst bei ihrem ers­ten Besuch auf, welch gro­ße Flä­che hier bis­lang brach lag. Die Mög­lich­keit zu einer Füh­rung und diver­sen Fra­gen an den Pla­ner nah­men am Sonn­tag den­noch nur weni­ge Besu­cher wahr.
Die meis­ten bega­ben sich auf eige­ne Faust auf Entdeckungstour.

[BILD]

Den See gab es, Fon­tä­ne und der Zugang zum Was­ser waren Bür­ger­wün­sche: Jür­gen Eden­feld am Teich. Foto: Eische Loose