Ableh­nung des Stadt­parks nur ein Irrtum

Arti­kel aus dem Hal­ler Kreis­blatt, 14.11.2015. Sati­re: HK-Redak­teur Hei­ko Kai­ser nimmt das Gesche­hen im Alt­kreis aufs Korn.

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Ableh­nung des Stadt­parks nur ein Irrtum

Sati­re: HK-Redak­teur Hei­ko Kai­ser nimmt das Gesche­hen im Alt­kreis aufs Korn

Die sind wohl nicht ganz dicht?“ Die­se Fra­ge hat die Stadt­ver­wal­tung in Hal­le jetzt ein­deu­tig und ehr­lich mit „Ja!“ beant­wor­tet. Denn noch immer wer­den bei der akri­bi­schen Suche im Hal­ler Stadt­kern unbe­bau­te, daher unver­dich­te­te grü­ne Fle­cken ent­deckt. Die müs­sen nach Vor­stel­lun­gen der Ver­ant­wort­li­chen rest­los ent­fernt und mög­lichst schnell einer Bebau­ung zuge­führt wer­den. Die­se Pra­xis sorg­te zuletzt bei den von Umle­gun­gen betrof­fe­nen Bür­gern für Unmut.

Dass aller­dings auch die Stadt­par­kin­itia­ti­ve mit dem Wunsch einer grü­nen Flä­che zwi­schen Berufs­kol­leg und Bahn­li­nie zu schei­tern droht, basiert schlicht­weg auf einem ortho­gra­fisch beding­ten Miss­ver­ständ­nis. Das jeden­falls haben Recher­chen der Kai­ser­schmarrn-Redak­ti­on zusam­men mit dem ost­west­fä­li­schen Rund­funk und der Süd­kreis­zei­tung ergeben.

Wir haben die Statt-Park-Initia­ti­ve stets unter­stützt und uns mit allen Kräf­ten für ihre Zie­le ein­ge­setzt. Also dafür, dass in Hal­le kein neu­er Park ent­steht“, heißt es in einer schrift­li­chen Stel­lung­nah­me aus dem Hal­ler Rat­haus, in der aus­drück­lich­be­tont­wird, man sei hier ganz nah am Bür­ger­wil­len. Dem Kai­ser­schmarrn-Hin­weis, dass hier offen­sicht­lich ein ortho­gra­phi­scher Irr­tum vor­lie­ge, sich die Stadt­park-Initia­ti­ve ganz im Gegen­teil vehe­ment für die Errich­tung eines Stadt­parks ein­ge­setzt habe und kei­nes­wegs ein Statt-Park-Ver­ein sei, beant­wor­te­te die Stadt statt münd­lich, mit einer schrift­li­chen Fest­stel­lung: Ob nun d oder t, das sei doch Buch­sta­ben­klau­be­rei. Fest ste­he, die Statt-Park-Initia­ti­ve pas­se genau in das Kon­zept der Stadt Hal­le. Unter den Mar­ke­ting­ma­xi­men »Leben in Hal­le — Statt zum Wohl­füh­len« und »Hal­le — Statt im Grü­nen« habe man seit Jah­ren kon­se­quent eine Poli­tik der Ver­dich­tung durch­ge­führt. „Alle stö­ren­den Fak­to­ren wie der Ravens­ber­ger Park, Wald­ge­bie­te im Hal­ler Süden, unbe­bau­te Flä­chen in Kün­se­beck oder auch ein Wohl­fühl­frei­bad mit sei­nen ent­setz­lich gro­ßen Grün­flä­chen sei­en schließ­lich erfolg­reich besei­tigt worden.

Nun habe man auch den Hin­weis der Statt-Park-Initia­ti­ve dank­bar auf­ge­grif­fen und sofort umge­setzt. Pro­tes­te sei­en daher völ­lig fehl am Plat­ze. „Erst for­dert die Statt-Park-Initia­ti­ve ent­spre­chen­de Alter­na­ti­ven zu den Grün­flä­chen und dann haben die Ver­ant­wort­li­chen Angst vor der eige­nen Cou­ra­ge“, erklär­te ein Verwaltungssprecher.

Kri­tik von Sei­ten der Statt-Par­k‑, respek­ti­ve Stadt­park-Initia­ti­ve, der Vor­schlag zur Bebau­ung des Are­als sei nicht ein­ge­bun­den in das jüngst beschlos­se­ne Inte­grier­te Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept, wel­ches aus­drück­lich eine Bür­ger­be­tei­li­gung vor­sieht, ent­geg­ne­te ein Stadt­spre­cher: „Wir ver­fol­gen schon seit Jah­ren ein in sich schlüs­si­ges Kon­zept — und das sehr erfolg­reich. Unser Ziel ist es nun ein­mal, Hal­le zu einer wirt­schafts­star­ken Stadt im Grü­nen zu machen. Und da steht nichts davon, dass es eine Stadt mit Grün sein soll.“ In die­sem Zusam­men­hang weist die Stadt auf einen ortho­gra­phi­schen Irr­tum sei­tens der Statt-Park-Initia­ti­ve, bezie­hungs­wei­se Stadt­park-Initia­ti­ve, hin. „Es muss nicht Stadt­ent­wick­lungs-Kon­zept son­dern Statt-Ent­wick­lungs-Kon­zept hei­ßen“, stellt ein Spre­cher klar. Ob sich auch bei den Begrif­fen Stadt­ver­wal­tung und Stadt­rat ein Feh­ler ein­ge­schli­chen hat, konn­te bis Redak­ti­ons­schluss nicht ein­deu­tig fest­ge­stellt werden.

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